Dortmunder Großraumbeiwagen 812


Dortmunder Bw 812 / Gleis 1

Foto: Nach dem Bau des neuen Gleis 3 zu Gleis 1 konnte der Bw 812 vor dem Tor 1 am 30.11.97 abgelichtet werden.

Technische Daten:

Typ: B4 (vierachsiger Großraumbeiwagen)
Bauart: 4xGr-Bw ER
Hersteller mechanischer Teil: Waggonfabrik Credé, Kassel
Hersteller elektrischer Teil: Kiepe
Baujahr: 1958
Länge: 14,10 Meter
Breite: 2,20 Meter
Gewicht leer: 13,0 Tonnen
Motorenleistung: -
Bremse: elektrisch, Druckluft, Feststellbremse
Sitzplätze: 31
Stehplätze: 80
Türen: 3, elektr. angetriebene Falttüren
Fahrspannung: -
Kleinspannung: 110 Volt/24 Volt
Beleuchtung: Glühbirnen (110 Volt)/Notlicht (24 Volt)
Fahrschalter: -
Zielbeschilderung: Steckschilder
Bestuhlung: Durofol- Holzsitze
Zustand allgemein: in Aufarbeitung
Lackierung: braun-beige mit Zierstreifen
Übernahmejahr: Januar 1994
erster Einsatz SMS: -

Um die Doppeltraktionen der Serie 301-306 aufgeben zu können, wurden im Jahre 1958 passende Großraumbeiwagen mit dem Spitznamen "Samba", nach den damaligen Modetanz beschafft. Da die DUEWAG mit dem Bau von Gelenkwagen voll ausgelastet war, fertigte der Waggonbau Credé in Kassel als Lizenzbau die Wagen an. Die 6 Wagen waren die einzigsten Großraumbeiwagen in Dortmund und stellen auch die letzten beschafften Beiwagen dar. So waren im Museum die letzten drei Dortmunder Großraumwagen vorhanden, allesamt bereits historisch. Die Beiwagen fuhren meist hinter den nummerngleichen Triebwagen, also der Bw 812 hinter Tw 302. Die Lackierung war dunkelbraun-beige und der Wagen hatte hinten einen festen Schaffnerplatz. Als Einrichtungswagen mit Türen nur auf der rechten Seite und Rangierfahrschalter hinten konnten die Züge nur auf Linien eingesetzt werden, an deren Endpunkte auch Wendeschleifen oder Dreiecke vorhanden waren. Typisch für Dortmund waren die Druckluftbremse und der dritte Türflügel in der hinteren Tür. Die Kupplung zum Triebwagen ist eine Scharffenbergkupplung mit automatischer Stromzuschaltung beim Ankuppeln, während die hintere Albertkupplung als Notkupplung zum Abschleppen dient. Im Jahre 1964 wechselte die Lackierung auf hellbraun/beige, der zweite Zierstreifen entfiel zehn Jahre später. Im Jahre 1973 erfolgte der Umbau zu schaffnerlosen Betrieb. Es war der einzigste Beiwagen der Stadtwerke, der jemals auf schaffnerlosen Betrieb umgebaut wurde. Dabei wurde der Schaffnerplatz entfernt, Türöffner für den Fahrgast und Entwerter eingebaut und der letzte dritte Türflügel gegen ein Fenster ersetzt. Nach dem Umbau kam der Wagen hinter dem ebenfalls umgebauten Tw 304 im Einsatz. Im Jahre 1979 war der Tw 303 umgebaut, mit dem er dann bis 1992 im Einsatz war, zuletzt als E-Wagen. Ab da verläuft die Geschichte parallel zum Tw 303, d.h. der Wagen wurde gerettet und wurde restauriert, bis bei der Versteigerung ein Schüler den schrottreifen Wagen ersteigerte.


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