Duisburger Schleiftriebwagen 710


Tw 710 / Picknickgarten

Foto: Schleiflok Tw 710 / (H)Picknickgarten / 25.7.1998 / Aufn.:B.Esser,Hagen

Technische Daten:

Typ: zweiachsige Schleiflok
Bauart: 2x-ATw ZR
Hersteller mechanischer Teil: Schörling
Hersteller elektrischer Teil: Kiepe
Baujahr: 1914/ Umbau 1950
Länge: 6,80 Meter
Breite: 2,20 Meter
Gewicht leer: 11,30 Tonnen
Motorenleistung: unbekannt (Tatzlagerantrieb)
Bremse: elektrisch, Feststellbremse
Sitzplätze: keine
Stehplätze: 10
Türen: 2 (Klapptüren)
Fahrspannung: 600 Volt
Kleinspannung: 24 Volt
Beleuchtung: Leuchtstoffröhren (24 Volt)
Fahrschalter: Kiepe NF51
Zielbeschilderung: Steckschilder
Bestuhlung: keine
Zustand allgemein: betriebsfähig,
aber ohne Schleifeinrichtung
Lackierung: orange
Übernahmejahr: August 1997
erster Einsatz SMS: August 1997
letzter Einsatz: Juli 1998

Genau wie bei den ATw 100 und 711 ist es auch bei ATw 710 schwierig, dessen Geschichte zu rekonstruieren. Fakt ist aber, daß dieser vom Arbeitswagen-Hersteller Schörling in Hannover entwickelte und gebaute Schleiflok-Typ für viele deutsche Verkehrsbetriebe gebaut wurde (z.B. Bochum,Stuttgart). Das Schleifen der Gleise ist notwendig, um den gleichmäßigen Abrieb zu gewährleisten.Die Geschichte vom Tw 710 begann im Jahre 1914, dem gleichen Geburtsjahr unseres ATw 711. Deswegen haben beide Wagen auch ein und dasselbe Fahrgestell. Dementsprechend war der Wagenaufbau in etwa gleich dem heutigen Aufbau des ATw 711. Die Anfangslackierung war dunkelgrün.Bereits 1940 bekam unser ATw 710 einen neuen Aufbau, der den bisherigen Aufbau mit vielen Holzteilen ersetzte. Im Jahre 1950 ersetzte man diesen Aufbau gegen den heutigen modernen Aufbau. Der Fahrschalter wurde gegen einen modernen Kiepe-Fahrschalter Typ NF51 ausgetauscht,wie bei fast allen Duisburger Fahrzeugen. Die Lackierung wechselte auf Arbeitswagen-orange. In den 60er Jahren baute man einige neue Kleinteile in die Lok ein, so z.B. Klappfenster, doppelte Scheinwerfer und Neonröhrenbeleuchtung. Ende der 70er Jahre gestaltete man die Schalttafel ähnlich der eines Stadtbahnwagens um. Im Jahre 1986 fällt die Umnummeriung von 710 auf 3710. Da es ab 1993 einen neuen Schleiftriebwagen für den neuen Tunnelbetrieb gab, absolvierte der ATw 710 im Januar 1994 als ATw 3710 seinen letzten Einsatz und wurde danach im Bth.Hamborn abgestellt. Im August 1997 haben die SMS das Fahrzeug übernommen, wieder in 710 umgenummert und nach Schwerte abtransportiert. Der erste Einsatz im Museum betraf das Verschieben der Fahrzeuge auf Gleis 4 während der Öffnungstage. Mitte Dezember 1997 wurde der Wagen aber auf Gleis 3 umgesetzt, womit die Lok die Strecke bis zum Kohlebunker befahren kann. Eine Restaurierung sollte es erst später geben, solange war die Lok sowohl als Schleifwagen als auch als Fahrzeug für Führerstandsmitfahrten im Museum wichtig.


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