Dortmunder Gelenktriebwagen 416


Tw 416 Gleis 7

Foto: Um Platz in der Halle zu schaffen, mußte der Tw 416 am 6.4.97 ausgegleist werden. Hier steht er am Tor 7

Technische Daten:

Typ: GT4 (vierachsiger Gelenktriebwagen mit
schwebenden Mittelteil)
Bauart: 4xGl-Tw ER
Hersteller mechanischer Teil: Waggonfabrik Hansa, Bremen
Hersteller elektrischer Teil: Kiepe
Baujahr: 1956
Länge: 20,50 Meter
Breite: 2,17 Meter
Gewicht leer: 23,90 Tonnen
Motorenleistung: 2x 75 kW (Tatzlagerantrieb)
Bremse: elektrisch, Druckluft, Feststellbremse
Sitzplätze: 41
Stehplätze: 146
Türen: 3, druckluftbetätigte Teleskopschiebetüren
Fahrspannung: 600 Volt
Kleinspannung: 110 Volt/24 Volt
Beleuchtung: Glühbirnen (110 Volt)
Fahrschalter: Kiepe NF51
Zielbeschilderung: Steckschilder
Bestuhlung: Holzlattensitze
Zustand allgemein: abgestellt, Aufarbeitung vorgesehen
Lackierung: braun-beige mit Zierstreifen
Übernahmejahr: März 1997
erster Einsatz SMS: -

Im Jahre 1954 suchte die Dortmunder Stadtwerke nach einer Lösung des Problems der Personalkosten. So konstruierte man mit der Waggonfabrik Hansa in Bremen einen vierachsigen Gelenkwagen mit schwebenden Mittelteil. Man schickte einen Aufbauzug aus Trieb- und Beiwagen nach Bremen, die Fa.Hansa baute daraus den vierachsigen Prototypen. Dieser Prototyp bewährte sich und so wurden bis 1957 insg. 26 Exemplare beschafft. Unser Wagen 416 wurde im Jahre 1956 als Wagen 16 gebaut. Es war ein kompletter Neubau und zur Ausstattung gehörten: Lattensitze, Schaffnerplatz, Fahrerkabine und druckluftbetätigte Schiebetüren. Als Dortmunder Besonderheit hatten die Wagen einen dunkelbraun-beigen Anstrich, Tatzlagermotoren und Druckluftbremse. Im Jahre 1962 wurde der Wagen in 416 umgenummert und die Lackierung in hellbraun-beige geändert. Ab 1974 wurden Funkgeräte eingebaut und der Einsatz beschränkte sich auf den Linien 2, 3 und 4. So erreichten die Wagen u.a. Hombruch, Grevel, Fredenbaum, Westfalenstadion, Dorstfeld und Brackel. Ein Umbau zu Einmannbetrieb erfolgte bei diesen Wagen nicht. So wurde der Schaffnerbetrieb bis zur Ausmusterung im Jahre 1978 beibehalten und somit stellt dieser Wagen hier im Museum einen Wagen im Ursprungszustand dar. Im Jahre 1978 wurde der Wagen zusammen mit den Beiwagen 701 an das Deutsche Straßenbahnmuseum (DSM) in Sehnde-Wehmingen bei Hannover verkauft. Dort stand der Zug genau 19 Jahre im Wald und war so dem Regen und dem Vandalismus ausgesetzt. Der Verein DSM selbst ging 1986 mit 365(!) Bahnen in Konkurs. Der Anschlußverein Hannoversches Straßenbahnmuseum (HSM) speckte den Bestand ab und so wurde den SMS der Zug im Februar 1997 für einen symbolischen Preis angeboten. Die griffen zu und transportierten die Wagen im Februar und April 1997 in ihre alte Heimat Westfalen ab. Da der Wagen 416 in den letzten 19 Jahren sehr unter Rost gelitten hat, kommt die Restaurierung einen Neuaufbau gleich, allerdings wird der Wagen wohl eher verschottet als restauriert werden.


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