Dortmunder Großraumtriebwagen 303


Foto: Dortmunder Tw 303 / Picknickgarten / 7.2.1999 Aufn.:B.Esser

Technische Daten:

Typ: T4 (vierachsiger Großraumtriebwagen)
Bauart: 4xGr-Tw ER
Hersteller mechanischer Teil: Düsseldorfer Waggonfabrik (DUEWAG)
Hersteller elektrischer Teil: Kiepe
Baujahr: 1953
Länge: 14,10 Meter
Breite: 2,20 Meter
Gewicht leer: 18,35 Tonnen
Motorenleistung: 2x 100kW (Tandemantrieb)
Bremse: elektrisch, Druckluft, Feststellbremse
Sitzplätze: 28
Stehplätze: 70
Türen: 3, elektr. angetrieben
Fahrspannung: 600 Volt
Kleinspannung: 110 Volt/24 Volt
Beleuchtung: Glühbirnen (110 Volt)/Notlicht (24 Volt)
Fahrschalter: Kiepe Nockenfahrschalter Wiener Bauart
Zielbeschilderung: Linie/Verlauf: Steckschilder
Ziel: Brose-Rollband ohne Motor
Bestuhlung: Durofol- Holzsitze
Zustand allgemein: betriebsfähig
Lackierung: braun-beige mit Zierstreifen
Übernahmejahr: Januar 1993
erster Einsatz SMS: 30.11.1996
letzter Einsatz SMS: Februar 1999
neuer Eigentümer: Matthias Diercks

Der vierachsige Großraumwagen wurde im Jahre 1951 von der DUEWAG entwickelt, Vorbild war hier der amerikanische PCC-Wagen. Prototypen des Vierachsers gab es in Hannover, Düsseldorf und Bochum, gebaut wurde dieser Wagen serienmäßig für viele deutsche Verkehrsbetriebe. Die letzten Wagen wurden erst 1996 in Nürnberg ausgemustert. Dortmund erhielt nur 6 Triebwagen und später 6 Beiwagen als Großraumwagen, wovon die letzten 3 Wagen im Museum ein Zuhause erhalten hatten. Der Wagen 303 wurde im Jahre 1953 gebaut und hatte noch herkömmlichen Tatzlagerantrieb, elektrisch betätigte Falttüren, elektropneumatische Fußpedalsteuerung und ein Schaffnerplatz. Aufgrund des damaligen Modetanzes nannte man die Wagen "Sambawagen". Bereits im Jahre 1958 gab es die ersten Umbauten und Beschaffung der Beiwagen. Die Fußpedalsteuerung wurde gegen eine Kurbel ersetzt, die Pneumatik aber beibehalten, außerdem wurde die vordere Kupplung abgebaut. Im Jahre 1965 wurde die Lackierung auf hellbraun/beige geändert, 10 Jahre später gab es auch nur einen Zierstreifen. Im Jahre 1973 wurde der Wagen auf Einmannbetrieb umgebaut. Die Umbauten waren: Ausbau des Schaffnerplatzes, des letzten Türflügels und der Fahrerkabine und der Einbau von Entwertern und Türöffnern für den Fahrgast. Dieser Umbau dauerte 5 Jahre und seitdem kam Tw 303 mit dem dementsprechend umgebauten Bw 812 im Einsatz. Ab 1985 wurden nur noch E-Wagen von Dorstfeld-Brackel u.z. mit den Wagen gefahren, und die Garnitur in den Museumsbestand aufgenommen. 1986 nummerte man den Tw 303 wegen der neuen B-Wagen in 203 um. Der Zug Tw 303+Bw 812 wurde dann im August 1992 abgestellt. 1993 stand die Verschrottung des Wagens an, wogegen die SMS protestierten und den Zug als erste Wagen übernahmen. Seit Januar 1994 stehen die Wagen in Schwerte und im Juli 1995 erfolgte der Umzug über die Eisenbahn in die Halle. Mittlerweile wurde der Wagen wieder in Tw 303 umgenummert. Die Aufnahme in den Fahrbetrieb erfolgte nach kurzer Aufarbeitung im Dezember 1996, der Wagen wurde jedoch aufgrund einiger Probleme mit den Stomverbrauch nicht sehr oft eingesetzt. Nach der Versteigerung wurde der Wagen an einem Schüler verkauft, mittelfristig ist mit einer Verschrottung zu rechnen.


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