Die Geschichte der Wagenhalle


Die von der ehem. Schwerter MuseumsStraßenbahn bezogene Halle gehört zum ehemaligen Bundesbahn Ausbesserungswerk (AW)Schwerte-Ost, eines der größten AW´s Deutschlands. Die Halle ist die ehemalige Dampflokanheizhalle und damit die schmutzigste im ganzen Areal. Sie wurde 1922 gebaut, der Anbau, wo heute das Dach fehlt, kam erst später dazu. Die Nachbargebäude auf dem Gelände, die heute größtenteils nicht genutzt werden, sind die ehemalige Klempnerei, der alte Kohlebunker, das zweite Pförtnerhäuschen am Gleisanschluß und ein alter Schuppen. Auf der Westseite befand sich ein Direktanschluß und die Drehscheibe (heute nicht mehr vorhanden) und auf der Ostseite eine Schiebebühne. Die Halle erfüllte den Zweck, die aufgearbeiteten Dampfloks für die Strecke "fertigzumachen",d.h. den Kessel anzuheizen. Die damit entstandenen schwarzen Dampfwolken wurden per Schläuchen abgesaugt, trotzdem gelangte ein großer Teil des Drecks in die Halle und ist nun für den schwarzen Teil an Dach, Boden und Wänden verantwortlich. In den 40er Jahren entstand im gesamten Werk ein Bunkertunnel, der heute noch vorhanden ist und bis Schwerte-Geisecke reicht. Das Gelände rund um der Halle wurde im Jahr 1945 von einem Bombenangriff schwer getroffen, damals starben ca, 40 Personen. In den 60er Jahren bekam die Halle eine neue Dachkonstruktion, die Orginale war noch bis zum Brand im Jahr 1999 in der Nachbarhalle vorhanden. 1967 wurde das AW Schwerte geschlossen, danach wurde die Halle als Abstellanlage für Arbeitsfahrzeuge der DB genutzt. Später ab den 70er Jahren wucherten die Gleise aber zu und wurden stillgelegt. Die Halle stand bis 1987 leer und verfiel immer mehr. Dann zogen Hagener Dampflokfans in die Halle ein und restaurierten auf Gleis 1 ihre Dampflok, die sich heute im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen befindet. Dieser Verein zog 1991 nach erfolgter Restauration aus der Halle aus. Kurze Zeit später war die Halle unverschlossen sodaß sich die Halle zur Müllkippe und Paradies für die Vandalisten entwickelte. Diese haben die meisten Fenster zerstört, einiges Unrat in Brand gesteckt und damit für noch mehr Dreck in der Halle gesorgt. Juli 1995 sind die Dortmunder Straßenbahnfreunde in die Halle eingezogen, kurz zuvor brannte jedoch der Anbau nieder, der mangels Löschwasser dann abgerissen werden mußte. Dann aber wurde ganze Arbeit geleistet: 5 Schrottautos, 3 Kühlschränke, 1 Fernseher und jede Menge Haufen Müll wurden entsorgt, Gleise und Tore wieder betriebsfähig gemacht, Stromleitungen und Beleuchtung verlegt, einige Fensterscheiben wieder eingesetzt, der Anbau wieder teilaufgebaut (Rest wird als Vorplatz genutzt) und vieles mehr. So gab es Besucher, die unsere Arbeit lobten und unterstützten oder nach den ersten Blick das Museum in Aufbau wieder verlassen. Nichtsdestotrotz wurde aufgrund des maroden Hallendachs später eine Ordnungsverfügung erteilt, womit das Unheil seinen Lauf ging. Im Endeffekt (nach Auflösung der Sammlung und des Vereins) wird die Halle trotz Denkmalschutz abgerissen und später wird auf dieser Fläche in einem Gewerbegebiet eine neue Halle für den Investor entstehen.


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